• Caroline Friedhoff
  • 16. November 2023
  • Sonstiges
Prof. Christof Wolfmaier, Rektor der Hochschule Esslingen (Foto: Hochschule Esslingen)

Kurzportrait Prof. Christof Wolfmaier, Rektor der Hochschule Esslingen

Prof. Christof Wolfmaier ist seit 2019 Rektor der Hochschule Esslingen. Die Jury hat ihn für den Preis Hochschulmanager*in des Jahres 2023“ nominiert, denn sie ist der Meinung: „Christof Wolfmaier, der seit fast 30 Jahren an der Hochschulen Esslingen lehrt und wirkt, hat die Hochschule in seiner Amtszeit als Rektor auf ein neues Level gehoben“. 

Als großen Erfolg seiner bisherigen Amtszeit kann Christof Wolfmaier die Neustrukturierung der Fakultäten verbuchen. In einem hoch partizipativen Prozess ist es ihm gelungen, die Fakultätenanzahl von elf auf sechs zu reduzieren und damit zum Teil vorhandene Doppelstrukturen aufzulösen sowie Fakultätsschließungen und -verschmelzungen zu bewerkstelligen. So führt er aus: „Globalziel war, Veränderungen herbeizuführen, die Freiräume für neue und aktualisierte Studienangebote aus Eigenressourcen zulassen. Die Zusammenarbeit über Fakultätsgrenzen hinweg sollte attraktiver werden“. Seine Motivation für diesen Umstrukturierungsprozess sowie die Übernahme des Rektorpostens beschreibt er folgendermaßen: „Zielorientierte Entwicklungsarbeit mit einem gestaltungsfreudigen Kollegium in einer intellektuellen Organisation motiviert mich. Die Praxis meiner Führung ist an ein amerikanisches Managementmodell namens Collaborative Leadership angelehnt und die damit beschrittenen Wege, Zielvorstellungen zu entwickeln scheinen mit dem Profil der Hochschule gut zusammenzuwirken“. 

Die Reform wird mittlerweile auch von Kritiker*innen als Erfolg betrachtet. So weiß auch die Jury seine Leistung zu würdigen und stellt fest: „Christof Wolfmaier hat als Rektor der Hochschule Esslingen eine nahezu unglaubliche Leistung geschafft: Er hat innerhalb nur eines Jahres in einem hoch partizipativen Prozess eine große Strukturreform mit einer Matrixorganisation aufgesetzt und im Zuge dessen die Anzahl der extrem heterogen aufgestellten Fakultäten von elf auf sechs nahezu halbiert. Er hat dabei die Grundlagen für fakultätsübergreifende Zusammenarbeit geschaffen, was für den Erfolg der Hochschule in Forschung und Lehre entscheidend ist“. 

Christof Wolfmaier hebt hervor, dass ihm „die Vernetzung mit artverwandten Hochschulen anderer Bundesländer“ besonders wichtig ist. Daher engagiert er sich in der HAWtech HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften und ist dort stellvertretender Sprecher. Die HAWtech besteht aus sechs Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), die Fächer-Schwerpunkt in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) haben. Die Ziele des Netzwerks beschränken sich im Wesentlichen auf die Optimierung der MINT-Fächer in den Bereichen Lehre, Forschung und Globalisierung. 

Weitere Vernetzungsarbeit leistet Christof Wolfmaier u.a. mit der Industrie- und Handelskammer, Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kommunalpolitikern sowie Landtagsabgeordneten. Seine Mitarbeitenden wissen sein Engagement zu schätzen: „Prof. Wolfmaier ist sehr gut in die lokale Industrie und Politik vernetzt. Dadurch gelingt es ihm, die Hochschule und ihre Studierenden für die Anforderungen der Zukunft fit zu machen“. 

Generell hat Christof Wolfmaier einen starken Rückhalt bei seinen Mitarbeitenden, die ihn  als ziel- bzw. zukunftsorientiert, integrativ und kooperativ beschreiben. Auch Zuschreibungen wie pragmatisch und diplomatisch fallen bei den Beschreibungen seines Führungsstils häufig. Die Jury betont: „Wie gut die Leitungsmannschaft zusammenarbeitet, lässt sich auch daran erkennen, dass alle befragten Peers geantwortet haben – und zwar durchweg positiv“. 

Die Hochschule Esslingen wurde 1868 gegründet und gehört mit mehr als 6.000 Studierenden – bundesweit betrachtet – zu den kleineren HAW. Die Hochschule in ihrer heutigen Form entstand 2006 durch eine Fusion der Fachhochschule für Technik und der Fachhochschule Esslingen – Hochschule für Sozialwesen. Das Studienangebot umfasst mehr als 40 Bachelor- und Masterstudiengänge in den Fächern Ingenieurwesen, Betriebswirtschaft, Sozial- und Pflegewissenschaften. Neben dem Campus in Esslingen befindet sich ein weiterer Standort in Göppingen. Neben 20 weiteren HAW gehört die Hochschule Esslingen zu den Gründungsmitgliedern des im Jahr 2022 errichteten Promotionsverbands der Hochschulen für angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg. Ziel des Verbandes ist die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs sowie die Weiterentwicklung der angewandten Wissenschaften. 

Christof Wolfmaiers berufliche Karriere begann mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Karosseriebauer. Über den zweiten Bildungsweg hat er einen Diplom-Ingenieur Abschluss mit der Vertiefung Karosserie- und Flugzeugbau erlangt. Anschließend war er als Konstrukteur bei einem Stuttgarter Automobilzulieferer sowie als Leiter der Entwicklungsabteilung tätig, bevor er 1994 an die Hochschule Esslingen berufen wurde. 1999 erhielt Christof Wolfmaier die Honorarprofessorenwürde der Yangzhou-University (Volksrepublik China) und wurde im Jahr 2004 zum Dekan der Fakultät Fahrzeugtechnik gewählt.  

 


Zum Verfahren

Die Nominierten für die Auszeichnung „Hochschulmanager*in des Jahres 2023“ wurden in mehreren Stufen ermittelt. Über eine datengestützte Vorauswahl wurden Hochschulen identifiziert, die eine besonders starke positive Entwicklungsdynamik aufweisen. Im Rahmen der zweiten Auswahlstufe wurden alle in der Vorauswahl identifizierten Hochschulleitungen zu ihrem Führungsverständnis und zu ihren Netzwerkstrategien befragt. Als weitere Perspektive wurden die Kollegen und Kolleginnen in der Leitung sowie die jeweiligen Hochschulratsvorsitzenden zur Führungsleistung ihrer Hochschulleitungen und zum Zusammenspiel im Team befragt. Auch hier lag ein besonderes Augenmerk auf dem Thema Netzwerke. 

Alle Ergebnisse waren Grundlage für die Entscheidung der Jury zur Nominierung der sechs Finalist*innen. 

Die Auszeichnung “Hochschulmanager*in des Jahres” wird bereits seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung DIE ZEIT und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung. 

Caroline Friedhoff

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