Foto: Peter Himsel / StifterverbandMit einem klaren Schwerpunkt auf alltagsrelevanten „Hands-on“-Themen fand am 30. September 2025 das Forum Hochschulräte in Berlin statt. Im Mittelpunkt standen Rolle, Aufgaben und Rahmenbedingungen von Hochschulräten – mit Blick auf die Vielfalt der Ländermodelle und mit einem besonderen Fokus auf Fragen der konkreten Praxis. Diskutiert wurden unter anderem die Gestaltung effektiver Tagesordnungen, Formen der Zusammenarbeit mit Hochschulgremien sowie Möglichkeiten, die Expertise einzelner Mitglieder gewinnbringend einzusetzen. Alle Inhalte sind wie gewohnt im aktuellen Newsletter gebündelt abrufbar.
Dr. Dagmar Simon, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Humboldt-Universität zu Berlin und Vorsitzende des Kuratoriums der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, zeichnete in ihrem Beitrag nach, welche unterschiedlichen Rollen Hochschulräte zwischen Beratung, Kontrolle und gesellschaftlicher Verantwortung einnehmen. Sie betonte, dass klare Zuständigkeiten, ein offener Dialog und Diversität wesentliche Voraussetzungen für wirksame Hochschulratsarbeit sind.
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Vorsitzende des Kuratoriums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, verdeutlichte, wie unterschiedlich die Hochschulratsmodelle in Deutschland ausgestaltet sind und warum gesetzliche Rahmenbedingungen allein keine Wirksamkeit garantieren. Entscheidend sei vielmehr, Hochschulräte als strategische Partner ihrer Hochschulen zu begreifen.
Aus der Perspektive langjähriger Praxis beleuchtete Prof. Dr. Simone Fulda, ehemalige Vorsitzende des Universitätsrats der Universität Rostock und frühere Präsidentin der Universität zu Kiel, wie landeshochschulrechtliche Vorgaben die Rolle von Hochschulräten prägen. Sie zeigte auf, wie Hochschulräte als „critical friends“ produktiv zur strategischen Weiterentwicklung von Hochschulen beitragen können.
Wie vielfältig und kontextabhängig sich die interne Kommunikation eines Hochschulrats gestalten lässt, stellte Prof. Dr. Antonia B. Kesel, Vorsitzende des Hochschulrats der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, anhand verschiedener Beispiele dar. Neben gesetzlichen Rahmenbedingungen wirkten hier insbesondere hochschulkulturelle Unterschiede.
Im anschließenden Peer-Austausch diskutierten die Teilnehmenden zudem verschiedene Praxisfragen zur Ausgestaltung der Hochschulratsarbeit, darunter Aspekte guter Hochschulratsarbeit, Fragen der hochschulinternen Kommunikation, Anforderungen an eine passgerechte Ausbildung für Wirtschaft und Industrie sowie den Umgang mit der Ehrenamtlichkeit von Hochschulratstätigkeit.
Die Zusammenfassungen der Ergebnisse von Ulrich Müller, Frank Ziegele (CHE) sowie Anna Lebed (Stifterverband) und alle weiterführenden Inhalte stehen im Newsletter 2/2025 des Forum Hochschulräte bereit.
Abgerundet wird die aktuelle Ausgabe des Newsletters durch Informationen zu gesetzlichen und personellen Veränderungen rund um das Thema Hochschulräte. Weitere Inhalte sind u.a. ein Interview von Ulrich Müller mit Gerd Leipold, dem langjährigen Vorsitzenden des Hochschulrats der Hochschule Biberach.
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Das nächste Forum Hochschulräte findet am 25. März 2026 in Berlin statt. Eine Anmeldung ist bereits hier möglich.
Weitere für Hochschulräte interessante Angebote sind u.a. ein Workshop am 06./07. Februar 2026, bei dem das Zusammenspiel von Hochschulleitung und Hochschulratsvorsitzenden reflektiert wird.
Über das Forum Hochschulräte:
Das Forum Hochschulräte ist eine Initiative des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Es richtet sich als Veranstaltungsreihe an alle Hochschulräte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und bietet ihnen institutionenübergreifend die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Es finden zwei Veranstaltungen pro Jahr statt. Sie beschäftigen sich zum einen mit den Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren der Hochschulratsarbeit, zum anderen mit aktuellen Fallstudien und konkreten Aufgabenstellungen.

