Rund 60% aller Hochschulen weltweit haben eine Strategie für Online Lehre, aber nur wenige waren vorbereitet, die Lehre komplett online anzubieten, das zeigen die neuen Ergebnisse von U-Multirank 2020.

Millionen von Studierenden, Lehrenden und Forscher an tausenden von Hochschulen sind durch die COVID-19 Pandemie mit einer neuen Realität konfrontiert. Neue Formen der Organisation des Lehrens, Forschens und Kommunizierens mussten entwickelt werden. Viele Hochschulen haben in dieser Situation flexibel reagiert; aktuelle Daten von U-Multirank zeigen aber, dass nur wenige Hochschulen vorbereitet waren, von heute auf morgen vollständig auf Online Lehre umzustellen.

Die heute veröffentlichten U-Multirank Daten (www.umultirank.org) zeigen, dass vor Beginn der COVID-19 Krise weltweit rund 60% aller Hochschulen die Digitalisierung der Lehre -Studiengänge in ihren Strategieplänen verankert haben, aber nur ein Drittel tatsächlich reine Online-Studiengänge anbieten – in Deutschland sind es noch weniger. Die Umstellung von herkömmlichen Präsenzstudiengängen zur Online-Lehre zu wechseln, ist eine der großen Herausforderungen für Hochschulen in der Pandemie.

Die Daten zeigen, dass vor COVID-19 große Hochschulen mit breitem Fächerspektrum, sowie Hochschulen mit einer Ausrichtung auf Fächer wie Erziehungswissenschaft, Betriebswirtschaft und Volkswirtschaftslehre, häufiger Online-Studiengänge angeboten haben. Obwohl die Mehrzahl die Relevanz von digitalen Studienangeboten anerkennt, bieten neben den genuinen Fernhochschulen nur wenige tatsächlich reine Online-Studiengänge an. Dabei bestehen Unterschiede zwischen den Fächern. Während der Anteil der Präsenzstudiengänge, die auch als vollständige Online-Variante angeboten werden, in den Natur- und Ingenieurswissenschaften unter 3 % liegt, ist er in der Betriebswirtschaftslehre mit 12 % und Volkswirtschaftslehre (7 %) deutlich höher. Die U-Multirank-Daten zeigen darüber hinaus, dass vor COVID auch der Einsatz digitaler Elemente (online-Veranstaltungen, digitale Examen) in den herkömmlichen Studiengängen stark schwankte – die Hochschulen und Fachbereiche also unterschiedlich gut auf die Herausforderungen der Krise vorbereitet waren.

Die Ergebnisse der siebten Ausgabe von U-Multirank (www.umultirank.org) ermöglichen differenzierte Vergleiche der Profile und Leistungen von fast 1.800 Hochschulen aus 92 Ländern.

„Weltweit wurden die Hochschulen von der Corona-Krise überrascht. Offensichtlich hatten nur wenige Hochschulen eine Strategie, dieser Herausforderung zu begegnen. Insbesondere die Fähigkeit, Online-Angebote für die Studierenden anzubieten ist eine wesentliche Voraussetzung, auf die Krise zu reagieren. Dies war an den meisten Hochschulen zu Beginn der Krise noch unzureichend entwickelt“, sagt Professor Dr. Frans van Vught, einer der beiden U-Multirank Projektleiter.

In der Folge der Pandemie schlossen die meisten Hochschulen ihren Campus, was weltweit gravierende Auswirkungen auf viele Bereiche der Hochschulbildung hat: Studiengebühren von internationalen Studierenden fallen vielfach aus, die Durchführung von Forschungsprojekten und Praktika wird unsicher, die Beschäftigung der Absolvent(Inn)en ist in Gefahr und die internationale Mobilität von Studierenden wird stark eingeschränkt.

„Durch den Mangel an Erfahrung mit Online-Lehre waren viele Hochschulen bei Ausbruch der Pandemie schlecht vorbereitet. Es ist jetzt wichtig., dass die Hochschulen, die Erfahrungen, die sie nun gemacht haben, dauerhaft nutzen, um zukünftig die besten Kombinationen von digitaler und Präsenzlehre zu entwickeln“, sagt Frank Ziegele, der Co-Projektleiter von U-Multirank.

Die interaktive Webseite, die Studierenden ermöglicht, die für sie besten Hochschulen zu finden, ist unter www.umultirank.org frei zugänglich. Zusätzlich zu vielfältigen Vergleichsmöglichkeiten bietet U-Multirank eine interaktive Karte der weltweiten 100 Top Hochschulen in verschiedenen Dimensionen, einschließlich Informationen über die Erfahrung der Hochschulen mit Online-Studiengängen.

U-Multirank ist die umfassendste globale Datenbasis zu den Profilen und Leistungen von Hochschulen. Sie erlaubt multi-dimensionale Vergleiche über fünf Dimensionen und mehr als 30 Indikatoren. U-Multirank erlaubt das Erstellen von personalisierten Rankings, die sich nicht nur auf Forschung, sondern auch auf Studium und Lehre, Wissenstransfer, internationale Orientierung und regionales Engagement der Hochschulen beziehen.

Darüber hinaus hebt U-Multirank für zehn ausgewählte Indikatoren die weltweiten „Top 25“ Hochschulen hervor. Sie bestätigen, dass in der Forschung die weltweit bekannten Forschungsuniversitäten vorne liegen, bei Indikatoren wie internationale Mobilität von Studierenden und „open acess“ Publikationen aber andere, z.T. weniger bekannte Hochschulen am besten abschneiden.

John Roman

Projektmanager

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E-Mail: John.Roman@che.de

Arbeitsschwerpunkte:
Umsetzung und Verwaltung der Kommunikationsstrategie für U-Multirank, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für U-Multirank, U-Multirank-Newsletter, Social Media Kampagnen, U-Multirank Homepage

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