Der Mensch im Mittelpunkt hybrider Campusgestaltung – Ein Interview mit Anne Prill (CHE/HFD)

07.12.2022: Mit zukunftsorientierter Lernraumgestaltung im digitalen Wandel hat Anne Prill sich als Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) bereits beschäftigt, bevor die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie dramatisch verdeutlicht haben, welchen Unwägbarkeiten hochschuldidaktische Rahmenbedingungen ausgesetzt sind. Im e‑teaching.org-Interview erklärt sie, was die Ausrichtung auf eine ungewisse Zukunft für die Lernraumentwicklung bedeutet und welche Rolle dabei bedürfnisorientierte Gestaltungskonzepte spielen könnten.

Hauptbild des Beitrags

Anne Prill (Foto: privat)

Frau Prill, als Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung befassen Sie sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Lernraumgestaltung. Was sind Ihre Erfahrungen der letzten Jahre? Welche Bedeutung wird dem Thema „Lernraumgestaltung an Hochschulen“ beigemessen?

Anne Prill: Zu meiner Freude, eine immer größere! Seitdem ich 2018 die Ad-hoc Arbeitsgruppe „Lernarchitekturen“ im Hochschulforum Digitalisierung initiiert habe, ist das Thema der zukunftsorientierten Lernraumentwicklung aus unseren Programmen und Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken. Gemeinsam mit erfahrenen Lernraumexpertinnen und -experten haben wir organisationale, didaktische und gestalterische Aspekte für erfolgreiche Lernraumentwicklung (Günther et al., 2019) zusammengetragen. Durch die Zusammenarbeit habe ich viel gelernt, und lerne bis heute dazu. Das zeigt, welche Dynamik das Thema seit den letzten Jahren entwickelt.

Mit dem digitalen Wandel hat die Bedeutung von Lernräumen an den Hochschulen noch einmal zugenommen. In allen Bereichen der Hochschulwelt tut sich etwas: in Forschung, Verwaltung und besonders in der Hochschullehre. Ausgehend von digitalen Technologien entsteht hier eine neue didaktische Gestaltungsvielfalt. Das wiederum ermöglicht Spielräume für neue studierendenzentrierte Lehrkonzepte, die vor allem Kollaboration fördern, wie projekt- oder forschungsbasiertes Lernen, sich also wegbewegen von frontalen Lehrsettings. Allerdings benötigen Hochschulen auch Räume, in denen solche Lehrkonzepte umgesetzt werden können. Diese Räume sind zwar noch nicht flächendeckend vorhanden, aber immer mehr Hochschulen erkennen den wichtigen Zusammenhang von guter Lehre im digitalen Zeitalter und der dafür notwendigen Raumstruktur. Auch Programme wie beispielsweise „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre begleiten diese Entwicklung und fördern u. a. zahlreiche Raumprojekte. Mit seiner Förderinitiative „Raumlabore“ unterstützt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. Hochschulen bei der Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume. Der Wissenschaftsrat (2022) forderte die Anerkennung der baulichen Infrastruktur von Hochschulen als entscheidende strategische Ressource für die digitale Transformation. Und auch im Hochschulforum Digitalisierung arbeite ich fortlaufend mit anderen Lernraumexpertinnen und -experten an neuen Projekten. Das zeigt, das Thema Lernräume erhält gerade an vielen Stellen die nötige Aufmerksamkeit. Mit der hohen Sensibilisierung für das Thema scheint es mir auch immer mehr auf hochschulstrategischer Ebene an Relevanz zu gewinnen. Der digitale Wandel in der Hochschule hört eben nicht beim Einsatz neuer Medien und Lehrkonzepte auf, sondern muss sich parallel baulich und räumlich mitentwickeln.

Was hat sich in diesem Feld durch die Erfahrungen rund um die Corona-Pandemie verändert?

Anne Prill: Den physischen Raum für Interaktionen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen oder zufällige Begegnungen mit Kolleginnen und Kollegen zu nutzen, hielten wir bis zur Corona-Pandemie immer für selbstverständlich. Nun sind uns allen dessen Besonderheiten viel bewusster geworden. Die Hochschule ist viel mehr als ein Gebäude für die Wissensvermittlung. Sie ist ein sozialer Ort mit Räumen für Kommunikation und Kollaboration sowie für gemeinsames kritisches Reflektieren. Diese wichtige Erfahrung, die wir alle gemacht haben, verändert auch das Feld der Lernraumentwicklung. 

Ein weiterer Aspekt betrifft die Entwicklung des Begriffs „hybride Lehre“ als Konzept, nach dem Vorlesungen und Seminare mit in Präsenz anwesenden Studierenden zugleich für die synchrone Remote-Teilnahme online übertragen werden. Das ist eine zu enge Sichtweise auf Hybridität. Der Anspruch „hybride Lehre“ in diesem Sinne zu gestalten, entstand aus dem Emergency-Remote-Teaching-Modus heraus. Es ging darum, Vorlesungen und Seminare zu streamen, um Studierenden sowohl auf dem Campus als auch an anderen Orten – unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Corona-Schutzmaßnahmen – Lehrangebote zu machen. Dieses Setting war eine gute pragmatische Lösung in einer schwierigen Situation, taugt aber nicht als Dauerlösung.

Welche aktuellen Tendenzen der hybriden Lernraumgestaltung beurteilen Sie als vielversprechend und welche als eher problematisch?

Anne Prill: Das aus meiner Perspektive zu enge Verständnis des Begriffs „hybrid“ in Bezug auf die Hochschullehre, hat auch problematische Auswirkungen auf die Lernraumgestaltung. Hybride Lernräume sind nicht ausschließlich Hörsäle mit Videokonferenzausstattung, um Vorlesungen für Studierende zu streamen, die nicht vor Ort sind. Organisatorisch hat dieses Setting Vorteile, etwa für die Einbindung von Inputs von Expertinnen und Experten, für die Teilhabemöglichkeiten von Studierende mit besonderen Bedarfen. Das kann zum Beispiel Studierende betreffen, die sich unter vielen Menschen nicht wohlfühlen können oder Studierende, für die der Weg zum Campus schwer zu bewältigen ist. Für ein zukunftsorientiertes didaktisches Konzept halte ich dieses „Hybride-Lehre“-Setting aber nicht.

Als vielversprechend beurteile ich dafür den Diskurs hin zu mehr Gestaltungsvielfalt in der Lehre. Hybrid meint im wörtlichen Sinne eine Kombination oder Mischung. Darin steckt für eine zukunftsorientierte Lehre und Lernraumentwicklung viel mehr Potenzial als gestreamte Vorlesungen und Seminare zu bieten haben. Hybridität löst die Gegensätze von online oder offline, physisch oder digital, formell oder informell, akademisch oder nicht-akademisch auf. Zur Entwicklung hybrider Lernräume beschreibt Prof. Dr. Christian Kohls (2022a) von der TH Köln beispielsweise weitere räumlich fassbare Dimensionen. Das sind etwa Räume und Flächen für formale und informelle Aktivitäten, die Nutzung von digitalen Werkzeugen im analogen Raum oder die Frage, wie Lernen am Campus und außerhalb des Campus zusammenwirken. Praktisch können das Maker Spaces, Lerngärten, Arbeitscafés bis hin zu Pop-Up-Lernflächen im Stadtzentrum sein.

Sie fordern ja einen regelrechten Paradigmenwechsel für die Campusgestaltung und sprechen vom „Human Turn“. Was meinen Sie damit?

Anne Prill: Für das Grundverständnis meine ich damit, dass der Mensch im Prozess der digitalen Transformation eine wichtigere Rolle einnehmen muss. Das Zukunftsinstitut, ein deutscher Think Tank des Trendforschers Matthias Horx, verwendet dafür den Begriff „Human Turn“, der es gut auf den Punkt bringt. Das heißt explizit nicht, das menschliche Bedürfnisse bisher keine Berücksichtigung erfahren haben, aber teilweise gab es und gibt es einen zu starken Fokus auf technologische Aspekte der Digitalisierung. Der digitale Wandel umfasst allerdings nicht nur technologische, sondern insbesondere auch soziale und kulturelle Aspekte. Durch die Corona-Pandemie sind wir für diesen „Human Turn“ im Kontext der Hochschulbildung besonders sensibilisiert worden. Akteurinnen und Akteuren an den Hochschulen fehlte schnell der soziale Austausch und die menschliche und räumliche Nähe. Wir haben alle die Erfahrung gemacht, dass Digitalisierung nicht gleich Technologie ist. Die Zukunftsforscher sprechen deshalb auch von einem neuen ganzheitlichen Verständnis für eine vernetzte Realität, ohne die traditionelle Trennung zwischen „analog“ und „digital“. Es geht also um den sinnvollen Einsatz digitaler Technik unter Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse und vor allem auch menschlicher Möglichkeiten. Diesen Anspruch des „Human Turn“ sehe ich als eine zentrale Perspektive bei der räumlichen Campusentwicklung. Über die Raum- und Campusgestaltung lässt sich die „Perspektive Mensch“ am besten ausdrücken und neue Lehr-, Arbeits- und Umgangsweisen erlebbar machen.

Können Sie an einem Beispiel erklären, wie es konkret aussehen kann, wenn bei der Lehr- und Lernraumgestaltung an Hochschulen menschliche Bedürfnisse konsequent ins Zentrum gestellt werden?

Holzbänke auf einer Wiese vor dem Bibliotheksgebäude
Grüner Schreibraum der SLUB

Anne Prill: Hochschulbauten bestehen zumeist aus geschlossenen, homogenen Räumen. Dazu gehören Hörsäle, Seminarräume und Labore. Deren Gestaltung ist oft funktional, pragmatisch und farblich einheitlich. Verschiedene Fachdisziplinen sind architektonisch voneinander getrennt. Durch die Lehrraumgestaltungen mit festen Stuhlreihen verbringen Studierende viel Zeit im Sitzen und damit, den Blick nach vorn gerichtet, zuzuhören. Demgegenüber stehen menschliche Bedürfnisse nach Bewegung, guten Lichtverhältnissen, frischer Luft, einer Atmosphäre des Wohlfühlens, nach der Verbindung mit anderen Menschen und der Natur, nach sozialem Austausch und Begegnung. Der Aufenthalt auf den Außenflächen bzw. deren aktive Nutzung im Rahmen von Lehren und Lernen ist in der Regel nicht vorgesehen oder vorhandene Nutzungsmöglichkeiten werden nicht ausreichend kommuniziert bzw. angeregt. Lernen findet häufig sitzend in geschlossenen Räumen statt. Für Kreativformate, wie ein Brainstorming oder einen Gallery Walk, ließe sich auch der Außenbereich eines Campus mit einbeziehen. Gesprächsergebnisse können Studierende mit ihren mobilen Endgeräten auf digitalen Pinnwänden festhalten und später mit anderen Studierenden wieder teilen. Die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) in Dresden versucht beides verstärkt zu vereinbaren – menschliche Bedürfnisse und Architektur. Hier entsteht auf dem Außengelände ein „Grüner Schreibraum“, der mit neuen, partizipativen Formaten in das vorhandene pädagogische Angebot der Bibliothek eingebettet wird. Dieses Beispiel zeigt auch, dass Hybridität nicht auf die Kombination von physischen und digitalen Lernumgebungen reduziert ist (vgl. Kohls, 2022b).

Gibt es grundlegende Prinzipien für die Entwicklungs- und Planungsphase von (physischen) Lehr- und Lernräumen, wenn der Campus auf diese Weise bedürfnisorientiert gestaltet werden soll?

Anne Prill: Auch bezüglich der Prozesse in der Planungsphase sind bisher noch zu wenige Stakeholder involviert, die direkt von der Raumnutzung betroffen sind oder neue entscheidende Impulse zu der Planung beitragen können. Das menschliche Miteinander im Sinne einer gestalterischen Partizipation gehört im Kontext sozialer Aspekte des digitalen Wandels auch methodisch mehr in die Planungs- und Entwicklungsphase zukunftsorientierter Lernraumgestaltung. Aber auch hier findet bereits ein größeres Umdenken statt. Immer häufiger werden Personen, für die die Räume gestaltet werden, also vor allem Studierende und Lehrende, bei der Konzeption mit eingebunden. Im HFD-Innovation Hub zu zukunftsorientierten Lernräumen arbeite ich mit Lernraumexpertinnen und -experten der HAW Hamburg, der HTW Berlin, der CAU Kiel und der Hochschule Ruhr West zusammen. Allen ist die gestalterische Partizipation von Lehrenden und Studierenden besonders wichtig. Ich glaube aber, dass viele hochschulische Akteurinnen und Akteure ihre eigenen Bedürfnisse nur unzureichend kennen und artikulieren können. Zukunftsorientiert und partizipativ bei der Raumentwicklung zu denken und zu planen ist hochkomplex. Der Planungsprozess muss daher gut begleitet werden. Dazu gehört auch die Beratung durch Expertinnen und Experten aus Architektur, Umweltpsychologie, IT und (Medien)Pädagogik sowie Expertise aus der Lernraumforschung für einen integrativeren Blick.

Was genau meinen Sie mit „zukunftsorientierter“ Lernraumgestaltung?

Anne Prill: Hochschulen wollen Studierende zum einen auf eine Zukunft vorbereiten, die noch ungewiss ist. Dazu gehört die Vermittlung von Zukunftskompetenzen, die es Lernenden ermöglicht, mit Komplexität und Veränderungen flexibel umzugehen und diese auch souverän auf ihrem Lebensweg mitzugestalten. Das sind etwa Fähigkeiten, die einen in die Lage versetzen, Lösungen und Antworten zu finden, die über Gewohntes und Regelkonformes hinausgehen. Das lernen Studierende nicht mit Lehrkonzepten, die überwiegend auf Lehrsettings mit frontaler Wissensvermittlung ausgelegt sind und einer Raumgestaltung, die entsprechend aussieht. Loris Malaguzzi sprach bereits in den 1970er Jahren vom Raum als dritten Pädagogen (vgl. Dahlinger, 2009). Das heißt, dass Räume aktiv in Lernprozesse einbezogen und lernbedarfsorientiert gestalten werden. Zum anderen bedeutet zukunftsorientierte Lernraumgestaltung für mich eine gewisse Anpassungsfähigkeit der Raumstrukturen und -ausstattung für eine noch offene Zukunft. Unter diesen Aspekten haben wir Bildungsbauten, zumindest in einem breiten Verständnis, bisher nicht betrachtet.

Gestaltung der Zukunft bedeutet ja immer auch eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – in diesem Fall mit Traditionen des Lehrens und Lernens an Hochschulen. Welche Rolle sollten hochschultypische Räume wie Hörsäle oder Lesesäle in den Bibliotheken zukünftig spielen?

Anne Prill: Entscheidend, um das zu beantworten, finde ich nicht die zukünftige Rolle dieser hochschultypischen Räume, sondern was in Zukunft anders in ihnen stattfinden soll. Auch Hörsäle können wir so gestalten, dass dort nicht ausschließlich Vorlesungen stattfinden, sondern auch Gruppenarbeiten möglich sind, wie das die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens (NTNU) mit Sitz in Trondheim prototypisch bereits umgesetzt hat.

Hörsaalansicht mit unterschiedlichen Sitzarrangements
Hörsaal R2 der NTNU Trondheim (Quelle: NTNU Trondheim)

Große Lesesäle können in Ruhezonen für Einzelarbeit und kommunikative Bereiche eingeteilt werden, so dass auch Bibliotheken viel stärker Orte der Begegnung werden. So etwas beobachte ich auch hier in Deutschland. Der alte Zeitungslesesaal der Zentralbibliothek der TU Dortmund ist jetzt beispielsweise ein Hightech-Maker-Space. Die Universitätsbibliothek wird sich zu einem Hybrid Learning Center, einem kreativen Lernort, entwickeln.

Welche Bedeutung hat die Gestaltung des Campus und der einzelnen Räumlichkeiten Ihrer Meinung nach für das Selbstverständnis der Institution Hochschule? 

Anne Prill: Räume geben der Hochschule ein identitätsstiftendes Gesicht. So beschreibt etwa auch die Fachhochschule Bielefeld den Neubau ihrer Hochschulbibliothek (vgl. Ilg, 2020). Damit gelang die räumliche Zusammenführung von vier der fünf über die gesamte Stadt Bielefeld verteilten Bibliotheksstandorte. Mit der entsprechenden Architektur und räumlichen Gestaltung ist die Bibliothek jetzt zentraler Bezugspunkt für Studium, Lehre, Forschung und Weiterbildung. Moderne Raumgestaltung und Ausstattung machen zukunftsorientierte Lehre noch erlebbarer und geben ihr eine andere Qualität. Räume, die ich an der Hochschule nicht nur zweckmäßig nutze, sondern die mich zum Verweilen einladen, vermitteln mir eine gewisse Wertschätzung. Die NHL Stenden University of Applied Sciences im niederländischen Leeuwarden lehrt nach dem Bildungskonzept Design Based Education. Die Lehre erfolgt nach den Grundprinzipien: multidisziplinäre Zusammenarbeit, persönliche Führung, interkulturelles voneinander und miteinander Lernen sowie Nachhaltigkeit. Diese Prinzipien verkörpert auch der neue Hochschulbau. Er verfügt über zahlreiche Lernflächen mit verschiedenen Zonen für Gruppen- und Einzelarbeit. Die Außenfassade ist begrünt und es befinden sich Solarpanel auf dem Dach. Auch bei der gastronomischen Versorgung wird auf Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet.

Das sind alles sehr spannende Entwicklungen und Innovationen, die Sie beschreiben. Aber gibt es vielleicht auch etwas in der Lehr- und Lernraumgestaltung an Hochschulen, dass sich Ihrer Meinung nach nicht ändern sollte?

Anne Prill: Die Hochschule war immer ein sozialer Ort der Begegnung und des Austauschs von Studierenden, Lehrenden und Forschenden. Auch dafür haben Lehr- und Lernräume, wie wir sie kennen, eine Funktion, die sie erfüllen. Nicht alle Hörsäle sollen abgeschafft werden. Ganz im Gegenteil, auch eine klassische Vorlesung kann ich als Lehrender motivierend und aktivierend gestalten. Deswegen finde ich auch Diskussionen um Flächeneinsparungen im Gegenzug für die Abschaffung von Hörsälen nicht zielführend. Viel eher sollten vorhandene Flächen und Infrastrukturen für eine größere Vielfalt an Lehr-Lernräumen genutzt werden. Eine Offenheit für Vielfalt halte ich für zukunftsorientiert.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Beitragende

Anne Prill ist Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung. In dieser Funktion ist sie vor allem für das Thema „Lernräume“ zuständig. Zum Thema „Zukunftsorientierte Lernraumgestaltung“ veröffentlicht
sie Arbeitspapiere sowie Artikel und hält Keynotes auf verschiedenen Veranstaltungen. Außerdem initiierte sie das Tandem-Programm „HFDlead“, bei dem sie bundesweit Hochschulleitungen miteinander vernetzt und begleitet. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der University of Sunderland und Wirtschaft, Europapolitik und Recht an der TH Wildau. Berufsbegleitend absolvierte sie zudem ihren Masterabschluss in Erwachsenenbildung an der TU Kaiserslautern.

Weitere Informationen

Dieser Erfahrungsbericht ist Teil des Themenspecials Hybride Lernräume.